Dies ist die erste Studie, welche auf umfassende und systematische Weise die Verwendung gefundener Fotos in den Künstlerbüchern und Installationen des französischen Künstlers Christian Boltanski (geb. 1944) untersucht. Boltanskis Bildmanipulationen werden anhand von Vergleichen mit den Bildquellen beschrieben. Mittels Fototheorien wird die Bedeutung der bearbeiteten Fotos  im Zusammenhang mit Boltanskis Auseinandersetzung mit der Shoah analysiert. Die besondere Erscheinungsweise und Rahmung bestimmter Fotografien mit chassidischen Geschichten oder sakralem Licht wird hierdurch, im Sinne des jüdischen Gebotes von Repair of the World (Tikkun Olam) verständlich und als Kritik an der Moderne begreifbar.

Buch Heidi Brunnschweiler: Christian Boltanski und die Shoah. Im langen Schatten des Bösen. 364 Seiten, 16 × 23,5 cm, 204 Abbildungen, davon 57 in Farbe, ISBN 978-3-88960-139-1. Auftraggeber Verlag Silke Schreiber, München.